Leistungsrichter des Club ELSA - „in medias res“
Vom 6.10.12 bis zum 7.10.12 trafen sich die amtierenden Leistungsrichter des Club ELSA zu einer Fortbildung unter Leitung von Wildmeister Joachim Borngräber in Bad Lauterberg, Revier Knollen.
Zur Erinnerung, der Verein verfügt seit 2008 über eigens ausgebildete Leistungsrichter für die Schweißarbeit. Er führt Schweißprüfungen, entsprechende Lehrgänge und Übungswochenenden durch.
Diese Tatsache ist nach wie vor einmalig in der weltweiten Ridgebackszene.
Aber wir vertreten nun mal die Ansicht, dass nur der Einsatz in der Praxis den Leistungsstand ,die Gesundheit und das Wesen einer Rasse kontrollieren kann.
Der Zweck oder Einsatzbereich des Hundes hat und muss die Zucht bestimmen!
Aber nun zurück zum Lehrgang:
Wer rastet, der rostet, und so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass nach dieser Zeitspanne von vier Jahren eine Schulung zum Wohle unserer Hunde und deren Besitzer stattfinden musste.
Wie eigentlich schon Selbstverständlich, fand ein nicht geringer Teil der Fortbildung im Revier mit praktischer Arbeit statt. Wir beurteilen nun mal nicht den Leistungsstand der Hunde am Schreibtisch sondern in der rauen Praxis.
Im Prüfungswesen des Club Elsa werden naturnahe Fährten gelegt und gearbeitet – eben wie sie nun mal in der Praxis vorkommen. Dieser Anspruch verlangte von den Hunden und Hundeführern einiges an Können ab. Aber nur die Erkenntnis der Probleme in der praktischen Durchführung der Arbeiten bringt uns weiter.
Dieses Können und Wissen kann nur so nutzbringend in die einzelnen Ausbildungs- und Übungswochenenden übertragen werden.
Die Arbeiten führten über Straßen, durch Bäche, Wiesen und Wald.
Mit Blick auf den zunehmend stärker angebauten Energiemais fand zukunftsweisend auch die Schulung der Hunde an und im Mais statt.
Es stellt sich hier die Frage, wo wurde solch ein Einsatz schon einmal geschult?
Auch in diesem Punkt sind wir Vorreiter!
Zu allem Überfluss lag die Luftfeuchtigkeit bei 100 % oder anders ausgedrückt – wir hatten bei der praktischen Arbeit Dauerregen. Eine Situation wie sie in der Praxis häufig vorkommt.
Mit diesen Wetterunbilden wird nur der robuste, wetterharte Hund fertig!
Die Führer mussten lernen, mit diesen Problemen umzugehen. Im anspruchsvollen Gelände des Mittelgebirges „Harz“ wird vom Hund und Führer einiges an körperlicher Fitness verlangt, aber auch hier kann der geschickte Hundeführer sich die Arbeit erleichtern, indem er unterschiedliche Techniken der Schweißhundeführung einsetzt.
Er sollte aber die Körpersprache seines Hundes verstehen.
Nur eine intensive Beobachtung und Deutung der Körpersprache des Hundes führen bei der Schweißarbeit zum Erfolg!
An dieser Stelle sei einmal angemerkt, dass diese Art der Schulung einmalig ist.
Der Schweißfährtenverlauf mit Anschuss, Gerade, rechter Haken, Gerade und dann Wundbett, dann wieder Gerade mit einem Haken usw. bilden die Grundlage für viele herkömmliche Prüfungsordnungen.
Die Praxis sieht aber etwas anders aus!
Im Saal fand dann wie immer, die theoretische Aufarbeitung der gezeigten Arbeiten statt.
Alles in Allem war dies eine anspruchsvolle Schulung mit viel gezeigter Praxis und jeder der Teilnehmer hat so einiges an Fertigkeiten aufsaugen können.
Dies kommt wiederum den Teilnehmern unserer Ausbildungs- und Übungswochenenden zugute, die immer von einem oder mehreren unserer Club-Leistungsrichter veranstaltet oder unterstützend begleitet werden.
P.B. Laumann
Kupferhütte
Bad Lauterberg
Bilder: G. Werner